Abgabe der Facharbeit und dann ab in die Niederlande! So war der Plan in unserem Seminarfach „Perspektivwechsel“ – doch leider mussten wir neu planen und unseren Besuch verschieben.

Frau Heine und Frau de Vries von unserer niederländischen Partnerschule CSG Prins Maurits kreierten also blitzschnell aus den ursprünglichen Ideen ein Programm für eine Online-Veranstaltung:

Von Dienstag bis Donnerstag trafen wir uns hier in Hildesheim im Andreashaus, während die Niederländerinnen ein Ferienhaus bezogen (in dem sogar für uns noch Platz gewesen wäre…). Auf diese Weise konnten ungestört außerhalb des Schul-WLANs Videokonferenzen durchgeführt werden. Abgesehen davon freuten wir uns über die Möglichkeit als Gruppe für uns zu sein, den Raum nicht zwischendurch wechseln zu müssen, morgens zu frühstücken, an unserem langen Tag Pizza zu bestellen. Am Donnerstag erhielten wir sogar noch eine unerwartete Kuchenlieferung als Gruß aus den Niederlanden (auch wenn dieser zumindest optisch mit der riesigen Sahnetorte, die dort leider ohne uns gegessen werden musste, nicht ganz mithalten konnte).

Unser Programm war voll und es sollte jeweils den ganzen Vormittag eine Videoschaltung geben. Das war zumindest die Idee, doch gerade am ersten Tag als die Technik noch nicht erprobt war, ließ sich ein „Sorry, we can’t hear you“ oder ein „No, we don’t see your screen“ nicht vermeiden.

Davon ließen wir uns aber nicht stören und begannen, uns über Flüchtlingsarbeit in Deutschland und in den Niederlanden auszutauschen. Hierfür hörten wir einen Vortrag des Vluchtelingenwerk Goeree Overflakkee und eine Präsentation der FLUX Flüchtlingshilfe, bei der auch Omar, der 2015 aus Syrien nach Deutschland kam, seine Erfahrungen mit dem Asylsystem schilderte. Im Anschluss daran tauschten wir uns in Kleingruppen über unsere Meinungen zur zwischen den Ländern teils sehr unterschiedlichen Flüchtlingspolitik aus.

Am zweiten Tag hörten wir Vorträge über den Zweiten Weltkrieg und seine Auswirkungen sowohl auf der Heimatinsel der Niederländer, Goerre Overflakkee, als auch hier in Hildesheim. Aufgrund der historischen Situation könnte man meinen, dass es bei der folgenden Diskussion in kleineren Gruppen zu einer ganz klaren Opfer-und-Täter-Frontenbildung kam. Tatsächlich waren sich jedoch alle einig, dass solch ein Schwarz-Weiß-Denken in diesem Zusammenhang nicht möglich ist.

Für unseren letzten gemeinsamen Tag stand dann die Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten nach den Prinzipien der niederländischen Universität Utrecht an. Hierbei analysierten wir einige Experimente und führten auch selbst einen statistischen Smartie-Versuch durch, für den Frau Heine zur Freude aller im Andreashaus die großen Packungen besorgt hatte. Auch Umfragen zum Vergleich von Gewohnheiten deutscher und niederländischer Schüler:innen wurden in Gruppen durchgeführt – die Themenbandbreite war groß: Nebenjobs, Ess- und Trinkgewohnheiten, Sport… alles war dabei. Am Ende kamen wir oft zum gleichen Schluss:

Es gibt zwar einige grundlegend unterschiedliche kulturelle Aspekte, die meisten Unterschiede begründen sich jedoch in persönlichen Vorlieben.

Auch wenn ein solcher Online-Austausch ein persönliches Treffen natürlich nie ersetzen kann, haben wir alle aus diesen drei Tagen einiges mitgenommen und freuen uns nun noch viel mehr, im September hoffentlich doch noch unsere Partnerschule besuchen zu können.

Svenja Schneider, Q1