Karl Albert von Rumohr wurde am 27. Dezember 1900 in Oppeln (Oberschlesien) geboren. Er war Sohn des Geheimen Regierungsrates Ernst von Rumohr und seiner Frau Clara. Seine jüngere Schwester Meta wurde am 14. April 1905 geboren. Seine Kindheit verbrachte er mit seiner Familie in Marienwerder, bis diese am 1. August 1917 nach Hildesheim in die Bahnhofsallee 9 umzog.

Von 1907 bis 1910 besuchte v. Rumohr die Vorschule in Kassel. Seine Gymnasiallaufbahn begann er zunächst von 1910 bis 1917 am Gymnasium Marienwerder. Am 17. August 1917 wechselte er zum Gymnasium Andreanum. Durch seine Einberufung zum Heeresdienst wurde ihm am 14. August 1918 die „Notreife“ ausgegeben und seine Schulzeit am Andreanum war beendet.

Während seines Kriegsdienstes ließ er sich am 25. August 1918 für das Fach Rechtswissenschaften einschreiben. Vom Wintersemester 1918/19 an studierte er Rechts- und Staatswissenschaften zunächst in Göttingen, Tübingen und München. 1922 legte er die erste Juristische Staatsprüfung ab, 1929 folgte nach der Referendarzeit, u.a. am Amtsgericht, die Große Staatsprüfung.

Vom September 1929 bis 1932 war v. Rumohr als Regierungsassessor am Landratsamts Brilon tätig. Im September 1933 wurde er zum Regierungsrat im preußischen Innenministerium ernannt. Zu dieser Zeit trat v. Rumohr der NSDAP bei, wo er schon im Dezember 1933 NSDAP-Kreisleiter für Kommunalpolitik im Kreis Wittgenstein wurde. Am 12. April 1934 wurde er Landrat in Wittgenstein und im Jahr 1936 Landrat in Iserlohn. Von März 1936 bis Juli 1938 war er Gauhauptstellenleiter an seinen jeweiligen Dienstorten. Im November 1939 wurde er zum Oberlandrat in Mährisch-Ostrau (Teil des von NS-Deutschland kontrollierten „Protektorats Böhmen-Mähren) ernannt. Aus dieser Zeit ist bekannt, dass v. Rumohr zwar nicht Organisator, aber Wegbereiter und „Ausputzer“ der Judendeportation aus Mährisch-Ostrau war. Im September 1941 wechselte er als Hauptabteilungsleiter ins Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete in Berlin. Am 1. März 1943 wurde er zum Regierungspräsidenten in Breslau ernannt und im Juli 1944 zur Militärverwaltung nach Frankreich abgeordnet.

Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 versuchte die Gestapo, alle Beteiligten zu ermitteln. So wurde auch v. Rumohr im November 1944 verhört und verhaftet, da er regelmäßig Kontakt zu einem der Täter vom Anschlag, Graf v. d. Schulenburg, gehabt hatte. Dem Dienstverbot folgte eine Zwangsverpflichtung in der Wehrmacht, aus der er in Kriegsgefangenschaft geriet. Nach seiner Entlassung im Mai 1945 zog er mit seiner Familie kurzfristig zurück nach Hildesheim in die Mozartstraße 3.

Nach dem Krieg wurde er am 27. November 1947 als entlastet eingestuft und begann im Bundesministerium des Innern (BMI) zu arbeiten. Im September 1950 wurde er in das Beamtenverhältnis wiederberufen und daraufhin am 25. Juni 1951 zum Leiter der Bundesausgleichsstelle des BMI in Köln ernannt.

Im Dezember 1958 wurde er Präsident der Bundesstelle (später Bundesverwaltungsamt) und zur selben Zeit für das große Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen. Dieser Vorschlag wurde allerdings wegen Ermittlungen zu seiner NS-Vergangenheit zurückgenommen. Bei den Nachforschungen wurde festgestellt, dass die Angaben, welche v. Rumohr bei seiner Einstellung am BMI gemacht hatte, nicht mit der Wahrheit übereinstimmten. U.a. hatte er jegliche Beteiligung an der Judendeportation aus Mährisch-Ostrau bestritten. Im Dezember 1965 trat v. Rumohr in den Ruhestand.

Während seiner Zeit als Beamter soll v. Rumohr Edith Larisch geheiratet haben. Die beiden hatten zusammen drei Kinder. Am 8. August 1967 starb Karl Albert von Rumohr im Alter von 66 Jahren in Baden-Baden.

Mia Lange, Q1 (2021/2022)