Hans Dammann wurde am 7. Juli 1902 um 13 Uhr in Bad Salzdetfurth als jüngstes Kind seiner Eltern, Bertha und Hermann Dammann, geboren. Seine Kindheit verbrachte er mit seinen sieben Geschwistern im Wohnhaus der Familie in der Unterstraße 64. In dem Haus befand sich auch das eigene Geschäft der Familie, in welchem der Kaufmann Hermann Dammann Stoffe und Manufakturwaren verkaufte. Der Vater, um 1850 in Gronau geboren, war ein im Ort angesehener Geschäftsmann und Ratsherr, bis er 1943 im hohen Alter in Bad Salzdetfurth starb. Das Haus der Familie ist auch heute noch in Bad Salzdetfurth fast unverändert vorzufinden. 

Seine Schulzeit verbrachte Hans Dammann am Gymnasium Andreanum in Hildesheim, welches er von Ostern 1913 bis zum 3. März 1921 besuchte. Dort war er ein eher durchschnittlicher Schüler, der den Unterricht regelmäßig besuchte und sowohl die sprachlichen Fächer als auch den naturwissenschaftlichen Unterricht mit genügenden Leistungen absolvierte. Da der Wohnort von Hans Dammann etwa zwanzig Kilometer vom Gymnasium Andreanum entfernt lag, fuhr er vermutlich jeden Tag mit der Eisenbahn zur Schule und zurück. 

Hans Dammann verließ das Andreanum am 23. März 1921, um einen kaufmännischen Beruf zu erlernen. Über die nachfolgende Zeit ist nichts bekannt. Seiner Sterbeurkunde ist zu entnehmen, dass er 1938 in Berlin, Düsseldorfer Straße 69, gelebt hat. Wann er dorthin zog und ob dieser Umzug direkt aus Salzdetfurth erfolgte, bleibt unklar. Nach der Reichspogromnacht wurde Hans verhaftet und ins KZ Sachsenhausen gebracht. Es ist zu vermuten, dass der 36-jährige Jude in das „kleine Lager“ des KZs gebracht wurde, in welchem sich die so genannten „jüdischen Baracken“ befanden. Dort starb Hans am 7. Dezember 1938, als Todesursache ist in der Sterbeurkunde angegeben: Wurde erschossen (Brust- und Beckenschüsse).

Das Wohn- und Geschäftshaus der Dammanns in Salzdetfurth wurde in der Reichspogromnacht weitgehend zerstört. Hans‘ Schwestern Margarethe, Ella und Helene wurden 1942 und 1943 in anderen Konzentrationslagern ermordet.

Hanne Dockhorn, Q1 (2019/2020)