Wilhelm Kohen wurde am am 24. Dezember 1875 in Hildesheim geboren. Seine Eltern waren der „Banquier“ Ludwig Kohen (geb. 1829 in Steenwijk,Holland, gest. 1912 in Hildesheim) und Therese Dux (geb. 1845 in Hildesheim, gest. 25. Dezember 1875 in Hildesheim). Wilhelm wuchs mit drei Geschwistern auf: Julius (geb. 1866) Otto (geb. 1867) und Elsbeth (geb. 1870).

Wilhelm besuchte von Ostern 1882 bis Ostern 1889 das Gymnasium Andreanum und wechselte von dort zum Andreas-Realgymnasium. Damit folgte er dem Schulweg seiner Brüder.

Nach dem Studium arbeitete Wilhelm als Pharmazeut in der eigenen Apotheke und wurde Miteigentümer eines Labors. 1913 heiratete er Marcelle Marcuse (1889-1982) in ihrer Heimatstadt Brüssel (Saint-Gilles).  Das Paar bekam drei Kinder: Hans Ludwig Jacques (geb. 1914), Erich Otto Edward, genannt Eken (geb. 1915) und Alfred Paul Tobias, genannt Bubi (geb. 1919 in Berlin, gest. 1944 in Schlesien). Die Familie lebte in Dahlem, später Berlin-Dahlem. Als Soldat im Ersten Weltkrieg wurde Wilhelm bei Kämpfen in Rumänien verwundet.

Bereits kurz nach der Machtergreifung Hitlers zog Wilhelm mit seiner Familie nach Brüssel. Dort baute er unter dem Namen Guilleaume ein Unternehmen zur Herstellung von Kosmetika auf, an dem sich seine Söhne beteiligten. Seine Söhne erwarben so schnell wie möglich die belgische Staatsbürgerschaft. Sie dienten im Zweiten Weltkrieg in der Armee und schlossen sich der Résistance an.

Nach der deutschen Invasion in Belgien flüchteten Wilhelm und Marcelle in das Dorf Bohan in den Ardennen. Dort starb Wilhelm im Oktober 1942. Seine Brüder, in Hannover bzw. Berlin wohnhaft, waren zu diesem Zeitpunkt bereits beide in den Tod geflüchtet, seine Schwester im September 1942 in Treblinka ermordet worden.

Biografie: Hartmut Häger, Astrid Buhrmester-Rischmüller (2022)

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