Geschichte

800 Jahre alt wird das Andreanum im Jahr 2025: Rund 200 Generationen von Schüler:innen und Lehrkräften haben vor uns an dieser Schule gelernt, gelebt, gelacht und manchmal auch geweint. Herausragende Gestalten in der Musik, den Wissenschaften, Verantwortungstragende in Wirtschaft und Politik hat diese Schule dabei hervorgebracht und - was noch wichtiger ist - jede Menge exzellent gebildete, kreative, engagierte und einfühlsame junge Menschen, die Geschichte, Gegenwart und Zukunft unserer Gesellschaft prägen werden. Aber Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern immer wieder neu das Entfachen von Feuer für eine evangelische Schule in Hildesheim, die den ganzen Menschen im Blick hat.

Archäologe und Numismatiker Als Heinrich Willers im Juli 1915 im Alter von nicht einmal 45 Jahren starb, verlor die Forschung einen Archäologen und Numismatiker von Rang, der durch seine Arbeiten weiten Kreisen der Wissenschaft bekannt geworden war. Willers, im Jahre 1870 als Sohn eines Bauern und Ziegeleibesitzers in Algermissen geboren, besuchte nach der Grundschulzeit das Andreanum, wo schon früh in ihm durch die Alten Sprachen und die Geschichte Interessen geweckt wurden, die auf den späteren Beruf wiesen. Bereits als Schüler des Andreanums betrieb er intensive Münzstudien und durfte...

Historiker Wilhelm Wachsmuth wurde am 28. Dezember 1784 in Hildesheim geboren. Obwohl er aus einfachen Verhältnissen stammte (sein Vater war Wundarzt), konnte er eine Höhere Schule, das Andreanum, besuchen. Wachsmuth berichtet in seiner Lebensskizze (erschienen 1863) rückblickend über den Unterricht am Andreanum: "Hauptsache war die Lesung griechischer und lateinischer Autoren; hierin wurde in der Tat viel geleistet." Im Anschluss an seine Hildesheimer Schuljahre nimmt Wachsmuth im Jahre 1803 das Studium der Theologie und Philologie in Halle auf, ist dort Mitglied einer schlagenden...

Theologe "Ein begriffener Gott ist kein Gott" (Tersteegen) Das Andreanum hat viele Geistliche hervorgebracht. Der berühmteste Theologe ist Rudolf Otto. Kein Lexikon, das nicht seinen Namen verzeichnet. So lautet der Eintrag in "Meyers Grosses Taschenlexikon": "Rudolf Otto, evangelischer Theologe, geboren in Peine 25.9.1869, gestorben Marburg 7.3.1937; Professor in Göttingen, Breslau und Marburg; erlangte Bedeutung besonders durch sein Buch ‚Das Heilige‘ (1917), in dem er den Begriff des Numinosen (Numen) für das vom Menschen als heilig Erfahrene in die Religionswissenschaft einführte."...

Wilhelm Kohen wurde am am 24. Dezember 1875 in Hildesheim geboren. Seine Eltern waren der „Banquier“ Ludwig Kohen (geb. 1829 in Steenwijk,Holland, gest. 1912 in Hildesheim) und Therese Dux (geb. 1845 in Hildesheim, gest. 25. Dezember 1875 in Hildesheim). Wilhelm wuchs mit drei Geschwistern auf: Julius (geb. 1866) Otto (geb. 1867) und Elsbeth (geb. 1870). Wilhelm besuchte von Ostern 1882 bis Ostern 1889 das Gymnasium Andreanum und wechselte von dort zum Andreas-Realgymnasium. Damit folgte er dem Schulweg seiner Brüder.